„Nochmal Westschären“

23. Juli 2023
Kategorie: 
Seesegler

Nachdem wir bereits im letzten Jahr Urlaub in den Westschären auf einer Charter-Hanse genießen konnten, zog es uns dieses Jahr erneut in dieses herrliche und anspruchsvolle Segelrevier. Unsere Freunde vom SV03 hatten sich vergangenes Jahr in Schweden eine Halberg Rassy 39 gekauft, auf der wir diesen Sommer für eine Woche Gast sein durften.
Um in der ersten Ferienwoche die Zeit sogleich in Schweden verbringen zu können, musste Daniel am Freitag, 7. Juli nach der Arbeit aufs Schiff springen und das Schiff in Richtung Stettin überführen. Obwohl das neue Schiffshebewerk Niederfinow kaputt war, konnte der Mast schon am 9. Juli im Akademischen Segelverein Stettin gestellt werden, so dass das Schiff bereits am Ende des dritten Tages nach einem 31-stündigen Ritt über die Ostsee in Malmö einlaufen konnte.
Dies ermöglichte uns, am 12. Juli mit dem Auto und per Fähre Swinemünde-Ystad nach Torekov, Schweden, zu fahren und die Crew zu vervollständigen. Der Bollerwagen des Hafens stand voll gefüllt mit frischen Lebensmitteln und Reisegepäck am Liegeplatz im gut besuchten Hafen bereit, um die Vorräte an Bord aufzufüllen. Durch eine unüberlegte Aktion von Daniel landete unglücklicherweise die vollständige Ladung des Wagens im Hafenbecken, was zur Belustigung aller Gäste des Ortes führte. Mit einem unfreiwilligen Bad und mehreren Tauchgängen konnte jedoch alles bis auf eine Dose Erdnüsse gerettet werden und dem Beginn unserer Segelwoche, die geprägt war durch Tiefdruckeinfluss mit Wind, Regen, Welle, aber auch Sonne, stand nichts mehr im Wege.
Mit beständigem Wind aus westlicher Richtung entdeckten wir viele, für uns neue, geschützte Buchten, aber auch uns bekannte Häfen wie Lilla Kornö oder auch Grebbestad. Wir verbrachten die Woche mit Rettungsweste und Lifebelt teilweise nur mit Genua, aber immer mit 8 kn Rauschefahrt, in und außerhalb der Schären. Unser Highlight war wie auch im letzten Jahr der Besuch des Naturschutzreservates der Kosterinseln, die äußere Schäre Ursholmen. Im natürlichen Rockpool mit Blick auf das Skagerak lässt es sich wunderbar sicher inmitten der Naturgewalten einsam baden, wenn man mit Wassertemperaturen um 18 Grad d´accord ist.
Während unsere Gastgeber mit Sohn und Schwiegertochter weiter Richtung Norwegen segeln, sind wir in Strömstad von Bord gegangen und mit der Bahn zu unserem Auto in Torekov gereist. Die Fahrt mit der Nachtfähre Trelleborg-Swinemünde ermöglichte uns noch eine Mütze Schlaf, um dann ausgeschlafen am Samstagfrüh, 22. Juli, unsere Heimat zu erreichen.
Insgesamt eine Segelwoche mit zahlreichen wunderschönen Erinnerungen und seglerischen wie auch navigatorischen Herausforderungen bei bis zu 30 kn Wind und 2,8 m Wellengang – es wird nicht unsere letzte Reise in die Westschären gewesen sein.